Indian Queen
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Philharmonie

Teodor Currentzis

»The Indian Queen«

Utopia Orchestra & Choir

  • Purcell: »The Indian Queen« – Semi-Oper in einem Prolog und fünf Akten (1695)
    Libretto nach dem gleichnamigen Schauspiel von John Dryden und Robert Howard
    in einer Fassung von Peter Sellars (2013/2016) (konzertante Aufführung) 

Jeanine De Bique, Teculihuatzin / Doña Luisa
Dennis Orellana, Hunahpú
Andrey Nemzer, Ixbalanqué
Nicholas Newton, Maya-Schamane
Amira Casar, Sprecherin
u. a.
 
Utopia Orchestra & Choir
Teodor Currentzis, Leitung

Indian Queen
The Indian Queen © Marco Borrelli

Wenn in der Musikwelt einer in den letzten Jahren so richtig zu polarisieren verstand, dann wohl er: Meinungen über den Dirigenten und Orchesterleiter Teodor Currentzis schwanken zwischen »Messias der Klassikszene«, »Manierist« (beides BR-Klassik) bis »Genie« (Süddeutsche Zeitung), doch das dürfte den selbstbewussten Griechen kaum stören – im Gegenteil. Konzerte unter Currentzis sind nicht einfach Konzerte, sondern Erlebnisse der besonders suggestiven Art.

2022 erfüllte sich Currentzis einen Traum, als er mit dem Klangkörper »Utopia« noch ein neues Orchester gründete. Die Mitglieder finden sich jeweils projektbezogen aus verschiedenen internationalen Orchestern für »Utopia«-Konzerte zusammen. So auch für die Salzburger Festspiele 2023 und eine konzertante Aufführung von Henry Purcells Semi-Oper (eine besondere Form der englischen Barockoper im 18. Jahrhundert) »The Indian Queen«. Von diesem Werk, das in Mittelamerika spielt und in einem Prolog und fünf Akten fiktive Konflikte zwischen den Azteken und den Inkas behandelt, hat Currentzis gemeinsam mit dem Regisseur Peter Sellars eine Fassung erstellt, die die Originalpartitur um Lieder, Arien und geistliche Chorstücke von Purcell ergänzt und in einen neuen Rahmen stellt. Unter Verwendung von Passagen aus Rosario Aguilars Roman »La niña blanca y los pájaros sin pies« (»Das weiße Mädchen und die Vögel ohne Füße«) führt die britisch-französische Schauspielerin Amira Casar als Sprecherin durch die Geschichte der spanischen Eroberung Mittelamerikas aus der Perspektive dreier Frauen.

Die Erzählung ihres Schicksals ist im Februar in der Philharmonie zu hören – »ein berührendes und aufwühlendes Erlebnis, das kaum jemanden kalt zurücklassen mag« (BR-Klassik).


 

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»Der Chor klang voll und expansiv im Forte, während er im Pianissimo die Grenzen des atmenden Klangs auslotete, anstatt den zarten Gesang eines englischen Knabenchors zu imitieren. Nichts im Spiel des Orchesters erinnerte an den historisch informierten, veganen Klang; vielmehr beeindruckte ein voller, sogar üppiger, aber niemals überladen barocker Klang, der durch präzise Einsätze und prägnante Artikulation erzielt wurde.«

Frankfurter Allgemeine Zeitung

 


 

Teodor Currentzis' »Indian Queen«:

  • Gemeinsames Schaffen: 2013 wurde »The Indian Queen« von Dirigent Teodor Currentzis und Regisseur Peter Sellars im Teatro Real in Madrid überarbeitet und inszeniert. Zehn Jahre später kehren beide zu diesem Meilenstein zurück und arbeiten erneut zusammen an ihrer legendären Produktion.
  • Drama hinter der Oper: Purcell begann mit der Arbeit an »The Indian Queen« kurz vor seinem Tod, sodass die Semi-Oper unvollendet blieb. Die tragische Geschichte der spanischen »Conquista« steht im Mittelpunkt von Currentzis' und Sellars’ Version, angereichert durch Monologe aus Rosario Aguilars Roman. Schauspielerin Amira Casar trägt die Auszüge als Sprecherin vor.
  • Barocker Klang: Die Musiker von Utopia spielen bei diesem Projekt auf historischen Instrumenten, darunter Tamburin, Theorbe und Laute sowie – wahrscheinlich erstmals in dieser Oper – kretische Lyra und barocke Flöte. Darmseiten sorgen für warme Klangfarben, und das gesamte Orchester ist auf 415 Hz gestimmt.
  • Traumbesetzung: In der Konzertaufführung treten acht Solist:innen auf: Jeanine De Bique, Julian Prégardien (Tenor), Rachel Redmond (Sopran), Jarrett Ott, Dennis Orellana, Andrey Nemzer und Nicholas Newton.
  • Premiere des Utopia Choir: »The Indian Queen« markiert zugleich das Debüt des Utopia Choir, eines brandneuen Ensembles aus 40 Künstler:innen aus 14 Ländern.

 

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»Wir haben entschieden, dass viele von Purcells Meisterwerken, die noch nie auf einer Bühne aufgeführt wurden, in dieser Oper ihren Platz finden können. Sie waren bisher vom Zuhörer isoliert und wurden lediglich in Katalogen für akademische Studien aufbewahrt, wodurch ihre Energie nicht freigesetzt wurde. In dieser Oper stehen sie nun im Mittelpunkt des Dramas.«

Teodor Currentzis


 

Hinter den Kulissen von »The Indian Queen«:

 

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Alexandre Kantorow

Teodor Currentzis |  Utopia Orchestra

Mahlers 4. Symphonie mit der herausragenden Sopranistin Regula Mühlemann sowie Brahms’ leidenschaftliches 2. Klavierkonzert, meisterhaft interpretiert vom gefeierten jungen Pianisten Alexandre Kantorow.

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