Mandelring
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Kammermusiksaal

Mandelring Quartett: Verwandlungen

  • Haydn: Streichquartett Nr. 34 D-Dur op. 20/4
  • Ligeti: Streichquartett Nr. 1 »Métamorphoses nocturnes«
  • Beethoven: Streichquartett Nr. 15 a-moll op. 132

„Luxuriöse Poesie des Klangs“, schrieb das spanische Kulturmagazin Scherzo nach einem Konzert des Mandelring Quartetts. Markenzeichen des renommierten Streichquartetts, das seit über vier Jahrzehnten zur Spitzenliga der internationalen Kammermusikszene zählt und regelmäßig in den bedeutendsten Kulturmetropolen wie Paris, Wien, London, Madrid oder New York sowie in Mittel- und Südamerika und Asien gastiert, sind seine Expressivität und phänomenale Homogenität. In den intensiven und transparenten Interpretationen des Ensembles werden nicht nur die emotionale Tiefe, sondern auch der Reichtum und die Vielschichtigkeit der Werke erlebbar. In der Saison 2024/25 stehen vor allem Werke auf dem Programm, die im breit gefächerten Repertoire des Mandelring Quartetts einen besonderen Platz einnehmen.

Im März dreht sich alles um Verwandlung: Dann stehen Ligetis „Métamorphoses nocturnes“, Haydns originell-variationsreiches Streichquartett Nr. 34 op. 20/4 sowie das Streichquartett Nr. 15 von Beethoven auf dem Programm, das bereits das Tor zur Romantik aufschwingt.

Mandelring

Verwandlungen in Klang: 

Mandelring Quartett mit dem Genie György Ligeti

»Begegnung mit György Ligeti«

Nanette Schmidt, Mandelring Quartett
 

Ein sonniger Morgen im Februar 1995. Wir klingeln an der Tür von György Ligeti in der Möwenstraße in Hamburg. Erst passiert gar nichts. Dann öffnet der Meister - im Schlafanzug, die Haare verwuschelt und die Augen tief verschattet. Offenbar hat er unsere Verabredung vergessen. Aber er lässt sich nichts anmerken und begrüßt uns freundlich.

Zwischen Stapeln von Noten und Büchern, die überall in der kleinen Wohnung zur Decke wachsen, packen wir die Instrumente aus. Ligeti fragt, ob wir etwas dagegen hätten, dass er beim Zuhören frühstückt. Er setzt sich vor uns an den Tisch, die Partitur seines zweiten Streichquartetts vor sich, und beginnt sein Müsli zu verspeisen. Was ihn nicht im mindestens davon abhält, genauestens zuzuhören: Nachdem wir zu Ende gespielt haben, fängt er an, intensiv mit uns zu arbeiten.

Im Nu vergehen zwei Stunden, in denen wir tief in die Details des Werkes eintauchen.
Zwei Stunden, in denen es darum geht, die Extreme auszureizen, gläserne Klänge, rasend schnelles Tempo, fast unhörbares Pianissimo, intensivstes Fortissimo… Am Ende eine herzliche Verabschiedung.

Unvergesslich, dieser Vormittag in Ligetis Wohnung!

Probenfoto mandelring__9831 C Wilfried Dechau.jpg

Das Mandelring Quartett verbindet eine besondere Geschichte mit György Ligeti, dessen Quartette es unter der persönlichen Anleitung des Komponisten erarbeitete – intensive Proben, die tiefe Einblicke in Ligetis klangliche Welt eröffneten. 

Diese und andere Begegnungen mit György Ligeti haben das Mandelring Quartett in jungen Jahren geprägt, seine beiden Streichquartette haben bis heute ihren festen Platz im Repertoire des Ensembles.

Der Titel des ersten, »Métamorphoses nocturnes«, hat diesem Programm seinen Namen »Verwandlungen« gegeben. Das Werk ist ein Experiment: Aus nur vier Tönen entfaltet sich ein stetiger Verwandlungsprozess voller überraschender Spieltechniken und Klangfarben. Gleichzeitig erforscht Ligeti die Möglichkeiten des Streichquartetts – ein Weg, den schon Joseph Haydn mit seinen visionären »Sonnenquartetten« op. 20 eingeschlagen hat. Haydn bricht die klassische Form auf und füllt sie mit unerwarteten, teils geradezu bizarren, aber originellen Ideen. Beethovens Streichquartett op. 132 bildet mit dem »Heiligen Dankgesang eines Genesenen an die Gottheit« einen tief bewegenden Abschluss – ein persönliches Werk, das die Tür zur Moderne aufstößt.

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mandelring Quartett

Mandelring Quartett plus Henri Sigfridsson

Zum 50. Todestag Schostakowitschs widmet das Ensemble mit dem finnischen Pianisten einen Konzertabend mit den Streichquartetten Nr. 7, 9 und dem Klavierquintett op. 57.

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