Sächsische Staatskapelle Dresden
Sol Gabetta, Violoncello
Tugan Sokhiev, Leitung
- Schostakowitsch: Konzert für Violoncello und Orchester Nr. 1 Es-Dur op. 107
- Bruckner: Symphonie Nr. 7 E-Dur
Donnerstag, 22. Mai 2025
Bei den meisten Menschen mag die Diagnose einer schweren Erkrankung zu Verzweiflung und Erstarrung führen – nicht so bei Dmitri Schostakowitsch. Dessen Schaffenskraft stellte sich diametral seinem Schicksal entgegen, und so komponierte er 1959 mit dem 1. Cellokonzert eines der größten Werke des 20. Jahrhunderts dieser Gattung.
Mit ihrer Fähigkeit, sich vollständig auf eine interpretatorische Aufgabe einzulassen, ist Ausnahmecellistin Sol Gabetta für dieses hochdramatische Werk geradezu die Idealbesetzung. Getragen vom samtig-kraftvollen Klang ihres Guadagnini-Cellos transportiert insbesondere die ausgedehnte, monologartige Kadenz die Reife von Gabettas Interpretation, die sie seit ihrem 15. Lebensjahr schärft. Als epischen Schlusspunkt des Abends entfesselt Tugan Sokhiev bei Bruckners Siebter vollends die spätromantische Klangfülle der traditionsreichen Sächsischen Staatskapelle Dresden, die Richard Wagner seinerzeit als seine »Wunderharfe« bezeichnete.